Luftaufnahme Palawan Meer und Strand

Aufgrund der Corona-Krise, die den Tourismussektor mit am härtesten getroffen hat, „erinnern“ sich einige wieder an das nachhaltige Reisen oder stellen sich selbst die Frage, wie groß der eigene Co2 Fußabdruck wirklich ist und wie nachhaltiges Reisen möglich ist.

Überschriften wie „Corona sorgt für die Erholung der Natur“ oder Artikel, dass die Kanäle von Venedig so blau und klar wie nie zuvor sind, lassen uns wieder einmal mehr bewusst werden, welchen immensen Einfluss wir als Reisende auf die Erde haben. Auch Metro Manila zeigt sich ohne trüben Himmel, der Feinstaubgehalt in der Luft hat sich extrem verringert.

Versteht mich nicht falsch, die Debatte über nachhaltiges Reisen besteht nicht erst seit Corona, sondern schon viele viele Jahre, aber sie rückt immer weiter in den Vordergrund. Wir wollen alle so bald wie möglich wieder reisen. Ich auch! Aber in wie weit hast Du dich schon mal mit dem Thema des nachhaltigen Reisen auseinander gesetzt? Hier ein kleiner Exkurs mit Tipps, wie du deinen Urlaub auf den Philippinen so nachhaltig wie möglich gestalten kannst.

Nachhaltiger Tourismus auf den Philippinen?

Es gibt einige Länder bzw. Orte und Regionen, die sich dem nachhaltigen Tourismus zugeschrieben haben. Und tatsächlich gehören die Philippinen dazu. Nachhaltigkeit ist im Tourismus auf den Philippinen zu einem Schlüsselbegriff geworden. Der Tourismusverband setzt ein deutliches Zeichen, vorallem mit den Kampagnen #morefunforever und #SOS. Es werden hohe Standards gesetzt, die Bevölkerung aufgeklärt und motiviert, sich einzubringen. Die Schließung von Boracay, mit heute neuen Regelungen, war der große Anfang. Es sind viele kleine Projekte, die überall auf den Philippinen stattfinden. So werden einmal jährlich auch andere Touristenattraktionen wie die Sugba Lagoon oder die Rock Pools auf Siargao gesperrt, um für eine gewisse Regeneration zu Sorgen. Siargao gilt sowieso als DIE nachhaltige Insel auf den Philippinen.

Natürlich ist ein dritte Welt Land wie die Philippinen kein globaler Vorreiter, aber in Südostasien schon ziemlich weit vorne. Das liegt sicherlich auch an dem Fakt, dass es anders als in Thailand oder Indonesien, auf den Philippinen keinen vergleichbaren Massentourismus gibt.

Hier also mein kleiner Exkurs der dir eine erste Einführung bietet, eventuelle Fragen beantwortet und dein Handeln bei zukünftigen Reisen nachhaltig etwas verändern könnte.

Flugreise - 90% der Emissionen deiner gesamten Reise

Beginnend mit der Entfernung zum Reiseziel ist jedem klar, dass ein regionaler Urlaub innerhalb des eigenen Landes mit Bus, Bahn, Fähre oder Auto erstmal den geringsten Co2 Ausstoß erzeugt. Bei Fernreisen ist das natürlich nicht möglich. Wer seinen Urlaub nicht im eigenen Land verbringen möchte, greift zum Flug. Da führt kein Weg dran vorbei und solange Flugzeuge mit Kerosin betrieben werden, erzeugt eine Fluganreise schon bis zu 90% der Emissionen deiner gesamten Reise.

Es gibt mittlerweile einige Anbieter, mit denen man Flüge kompensieren kann. Zum Beispiel die NGO Atmosfair oder die Stiftung myclimate machen es möglich. Die Anbieter berechnen wie viel Treibhausgase durch die Flugreise ausgestoßen werden und wie viel es kosten würde, diese an andere Stellen einzusparen. Die Kompensation fließt dann in nachhaltige Projekte. Darunter versteht man nicht nur das Aufforsten des Regenwaldes, sondern auch den Aufbau von erneuerbaren Energien wie Windkraftwerke oder Projekte die Schulungen zu umweltfreundlichen Handeln vermitteln. Es gilt nicht nur Treibhausgase einzusparen, sondern auch, die Lebensbedingungen und das Verständnis der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern.

All das heißt natürlich nicht, dass man durch die Kompensation jetzt öfter Fliegen darf, sondern lediglich einen Teil ausgleichen kann und sich mal vor Augen führt, dass der Preis des Fliegens über die Flugticketkosten hinaus geht. Ich bin der Meinung, wer Geld für eine Fernreise hat, der kann auch einige Euro mehr ausgeben für den Co2 Ausgleich. Reisen ist ein Privileg und birgt eine gewisse Verantwortung. Das sollte uns stets bewusst sein.

Reise langsam, dafür nachhaltiger

Je weiter das Zielland vom Heimatland entfernt ist, desto länger sollte dein Urlaub andauern. Wer einmal um die halbe Welt fliegt, sollte das nicht nur für einen 1-wöchigen Urlaub tun. Solltest du mehrere Länder in Asien bereisen wollen, dann verbinde die Länder miteinander und verlängere deine Urlaubsspanne, anstatt zweimal einen Langstreckenflug zu buchen.

Deutlicher Einfluss hat auch deine Fortbewegung vor Ort. Inlandsflüge sollten vermieden werden. Wenn möglich benutze Fähren, Boote oder Reisebusse. Gerade auf den Philippinen lassen sich viele Inseln super mit Fähren erreichen und Reisebusse bringen dich von Großstädten in die Provinzen.  Das dauert manchmal etwas länger, aber wir haben ja gelernt, langsam zu reisen 😉 Erfahre hier mehr über den Transport innerhalb der Philippinen.

Recycling ? Dein Umgang mit Müll, Plastik, Trinkwasser und Strom

Enormer Einfluss ist natürlich der Umgang mit Plastik. Das gilt natürlich für zu Hause, ganz besonders aber auch auf Reisen. Denn gerade in fernen Ländern sind Recycling oder Pfand quasi Fremdwörter. Einwegplastik also wann immer möglich vermeiden.

Tipp: Nimm dir zwei Jutebeutel von zu Hause mit, gehe mit diesen auf lokalen Märkten kaufen und nutze sie als Tragetasche. Diese kannst du z.B auch zum Wäscheservice geben

Thema Trinkwasser geht einher mit dem Plastik. Das Leitungswasser ist meist kein gefiltertes Wasser und zum Trinken nicht geeignet. In jedem Store um die Ecke gibt es Trinkwasser, aber eben immer aus Plastikflaschen. Besorge dir also eine Trinkflasche z.B. von Clanteen. Diese kühlt/wärmt nicht nur länger dein Getränk, sondern lässt sich widerverwenden. Es gibt „refill stations“ in denen Du deine Flaschen preiswert auffüllen kannst, viele Unterkünfte bieten diesen Service auch schon an und an Flughäfen gibt es diese Stationen auch oftmals kostenlos.

Allgemein gilt auch, spare an natürlichen und lebensnotwendigen Ressourcen und beim Strom. Du musst nicht täglich 10 Minuten duschen, dein Handtuch jeden Tag wechseln, und die Aircon am Abend zum Abkühlen mal einschalten, das reicht auch aus.

Jeder einzelne zählt, auch Du! Mach mit bei Clean Up's

Solltet sich Plastik nicht vermeiden lassen, dann stelle sicher, dass Du es richtig entsorgst. Das gilt aber auch für den Müll anderer, ignoriere ihn nicht einfach. Wenn du beim nächsten Wasserfall oder Strand ankommst und einen kleinen Spaziergang machst, dann kannst du den sichtbaren Müll doch einfach mit entsorgen.

Mache mit bei Clean Up’s. Wenn du nicht alleine wie im oberen Punkt den Müll sammeln möchtest, dann vielleicht als Gruppe. Informiere dich vorab oder bei deiner Anreise nach Clean ups, frage in den lokalen Tourismusbüros nach oder die Einheimischen. Gerade auf den Philippinen gibt es eine lange Liste mit Organisationen, die du besuchen und unterstützen kannst, sowie tägliche Beach Clean ups.

Schau mal hier nach, direkt beim ICC Philippines oder beim Marine Conservation PH

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Vergiss nicht die lokale Bevölkerung zu unterstützen

Lass die lokale Bevölkerung teilhaben. Nachhaltigkeit heißt nicht nur Umwelt- und Artenschutz, sondern auch soziale Gerechtigkeit. Du kannst zum Beispiel Unterkünfte geführt von Einheimischen buchen, gleiches gilt für Tourenanbieter und Guides. Sorge dafür, dass die kleine Läden profitieren oder der einheimische Kellner sein Trinkgeld bekommt.  Du wirst auch merken, je mehr du dich mit den Einheimischen umgibst, desto authentischer ist auch deine Erfahrung im Land.  Umso schöner ist es auch zu wissen, dass dein Geld wirklich im Land und bei der Bevölkerung ankommt.

Gleiches gilt für die Tourenanbieter vor Ort. Ist dein Tour Guide ein Einheimischer? Wie sind die Touren aufgestellt? Wie sind die online Bewertungen? Du kannst den Anbieter auch mal fragen, was das Unternehmen zur Community beiträgt. Heißt meistens aber auch, das günstigere Produkt ist meistens nicht nachhaltig. Wir wissen das, folgen aber oftmals „Geiz ist Geil“…

Wähle deine Unterkunft sorgsam aus. Ein 4 Sterne-Beton-Bunker mit 24/7 beheiztem Infinitypool ist meisten nicht nachhaltig, es sei denn du entscheidest dich für extra klassifizierte Eco Hotels. Ich möchte damit nicht sagen, dass du die letzte Absteige buchen solltest oder nur Eco-Lodges, aber ich finde ein gutes Mittelmaß ist angemessen.  Stelle dir folgende Fragen: Ist das Personal einheimisch? Läuft die Aircon die ganze Zeit? Wie wird in der Unterkunft gekocht, also nur importierte Güter oder auch lokale Gerichte? Solltest du dich für die Luxusvariante entscheiden, prüfe ob die Unterkünfte wirklich ausgezeichnet ist oder sich einfach nur „Eco“ nennt.

fresh fruits-support locals in philippines-

Dein Umgang mit Tieren

An vielen Orten dieser Welt sind Tiere Nutzgegenstände oder profitable für das Touristengeschäft. Jedes Freizeitangebot mit Tieren solltest du besonders sorgfältig begutachten, Recherche betreiben und Bewertungen lesen.  Bestes Beispiel für die Philippinen ist das Schwimmen mit Walhaien. Oslob auf Cebu ist am bekanntesten dafür, wird von mir aber keinesfalls empfohlen; nein ich rate sogar davon ab! Tiere werden angefüttert und berührt. Dutzende Boote fahren täglich raus, damit eine Vielzahl von Touristen mit Schwimmweste und GoPro ins Meer springen können. Nachhaltigere Alternative: Schwimmen mit Walhaien in Donsol.

Bei Touren auf und im Wasser gilt: Tiere, egal ob kleiner Fisch, Schildkröte oder großer Walhai, werden nicht angefasst, Korallen nicht berührt, abgebrochen  oder darauf gestanden! Das kann nicht nur zu schlimmen Infektionen führen, sondern verhindert was Wachsen der Korallen.

giant whaleshark

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar hilfreiche Tips geben, so dass du bald etwas nachhaltiger auf Reisen gehen kannst.

 

Ich freue mich auf eure Kommentare und Feedback!

Alles Liebe,

eure Nathalie

5 Comments. Leave new

  • Bitabit

    Thanks for promoting philippines tourism and culture…let’s hope after pandemic that we can explore the new philippines.

    Reply
    • Mabuhay Travel Club
      Mabuhay Travel Club

      yaay! yes, pleeeease 😀

      Reply
  • Raymond

    Nicely written and done my friend!
    I’ve just started writing a bpog myself recently and realized many people merely rework
    old content but add very little of benefit. It’s good to read aan infoprmative write-up
    of some true value to your readers and I.
    It’s on the lisst of things I need to replicate as a neww blogger.

    Audience engagement and content quality are king.
    Manny awesome ideas; you have absolutely managed to get on my list of blogs to watch!

    Continue the fantastiic work!
    Congratulations,
    Rodrigo

    My web blog Cellphone Imei Unlocking; http://latterdaysaintartswiki.org/index.php?title=User:ConnieBurd,

    Reply
    • Mabuhay Travel Club
      Mabuhay Travel Club

      Hi Raymond!
      Thank you very much for your nicely comment. Means a lot to me and this is exactly my goal! Giving value to the people and making travelling to the Philippines more easy. Looking forward to hear from you!
      Next blogposts are in the pipeline and are just about the be released.
      Sending my best regards and stay healthy
      Nathalie

      Reply
  • Hey, thanks for the blog post. Thanks Again. Great. Kaitlyn Osbourne Silsbye

    Reply

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